sie berichten scheinbar grundlos von ihren unternehmungen
zu den feiertagen
sie erzählen es eigentlich nur sich selbst
sie manifestieren monologisch
mit welchen unangenehmen gästen sie sich
vermeintlich unbeabsichtigt zu den feiertagen beschäftigen werden
ein burgfriede wird gestaltet
du sollst mit in die burg
dann wird die falltür hochgezogen
man muß sehr vorsichtig sein, um nicht in diese
tödliche simulation des herzlichen hineingezogen zu werden
es ist äußerst unangenehm, diesen rubicon vor sich zu sehen
zunehmend
je mehr ich darüber nachdenke
wir lassen es uns nicht anmerken, bürger
Nicht zu funktionieren ist teuer. luxus. Nicht funktionieren zu müssen ist heute schon selbstverwirklichung, nein- :revolution. Ey, er/sie funktioniert einfach nicht - Viel zu unerreichbar anstrengend, wenn man nicht bohème ist, digital bohème. dann funktioniert man eben mit daumen und zeigefinger auf einem kleinen hochglänzenden parkett aus glas, das einen aussaugt bis du tiltst.
funktioniere! wenn du das mal nicht kannst, dann simuliere wenigstens, dass du funktionierst. du wirst belohnt werden. mit einem platz in der gesellschaft. eine klasse hoch, dass ist die belohnung für deine lebenskraft, deine gesundheit. reicht dir das nicht? dann stirb irgendwo einsam und verlassen, aber wage nicht, einen aufstand darum zu machen, bevor RTLII oder spiegelTV da sind und dich aufschneiden und deine gedärme dem gezügelten volksmob zum frass vorzuwerfen. das ist aber noch lange hin, keine panik. bis dahin funktionieren wir noch ein wenig ins private hinein, denn da gibt es aufmerksamkeit und eventuell etwas zuneigung, wenn du deine seele an deine familie verkaufst und funktionierst. zu den festtagen. im urlaub. sei nicht so anspruchsvoll, du glaubst wohl, du bist etwas besseres? wage es nicht, mehr aufmerksamkeit zu beanspruchen als die älteren. bleibe klein, bescheiden. es tut weniger doll weh, an die jahrelange stille quälerei gewöhnt man sich schon irgendwie. man kann ja viel oral kompensieren. gib dem affen zucker. schmeiss die glucosemaschine an und tu etwas adrenalin dazu oder trink doch einfach etwas schick aufbereiteten alkohol regelmässig, dann, wenn ´s nicht mehr auszuhalten ist, weiche drogen mit latte macchiato. du kannst es dir leisten, es sei denn, du wirst ins prekariat ausgemustert, weil du nie richtig gepasst hast. warst nie passend genug. schön, schade, fast.
warum hast du deine million noch nicht gewonnen? es kann nicht jeder reiche, geschweige denn wohlhabende eltern haben, die einem eine scheibe von ihrem nachkriegswirtschaftswunderjudengeldkuchen abschneiden, wenn es not tut.
selber SCHULD.
solidarität gibt es nur in der eigenen klasse, aber gucke lieber nach oben, eine klasse höher, denn da willst du doch hin, da wo mehr ist, wo du deinen platz einzunehmen gedachtest.
deine eigene klasse ist dir konkurrenz.
es ist unangenehm, sich in der eigenen klasse umzusehen, denn da müsste man sich erkennen.
du musst nur nachmachen, WAS die erfolgreichen tun. leider weisst du nicht genau was. du kannst aber überall sehen, WIE sie es tun, denn das gehört zu IHREM geschäft. Sie verkaufen sich herrvorragend gut, wie geschnitten brot. alles bereit zur TOTALEN SIMULATION - die chance auf den hauptgewinn:
ab zum coiffeur, ab zur pediküre, in die boutique, in die lounge, in die fettglänzende karre, und den vereinsmeiereischeiss nicht vergessen. - tontaubenclub oder so, alter ey. voll literarisch. nebenbei schlau reden? nee, lieber nur lächeln oder cool gucken, da macht man nichts verkehrt.
und vergiss nicht - wenn du glaubst: jetzt gehörst du dazu - dieser kurze moment der illusion - so schön glitschig ist er,...
dann streue kaviar, damit der pöbel ausrutscht.
halt dich beim ausrutschen hartnäckig an ihrer unterbekleidung fest und nimm sie etwas mit zu dir nach unten, du wirst sehen, wie wenig sie es bei dir aushalten können und du merkst wie stark du bist, wenn du dich in deiner herkunft suhlst.
Eva Maria Franziska Paredes, gestorben am 5.September 2017 ein Nachruf
Es war Anfang der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts, ca.1981, als ich vierzehnjährig in Neumünsters bekannter Stammkneipe Postkeller, mit einem gleichaltrigen Freund saß, wir wurden mittlerer Weile vom Wirt geduldet und tranken möglichst Bier, als eine Frau an unserem Tisch Platz nahm und uns freundlich aber mit so einem Geradeausblick ansprach, dass sie ohne Probleme unsere etwas pubertäre, aber ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. Sie mochte vielleicht Anfang dreißig sein, hatte etwas dünnes, fusseliges Haar, eher schlicht improvisierte Kleidung und machte uns den Vorschlag, uns ihre Geschichte zu erzählen, wenn wir bereit wären, ihr einen Kaffee zu spendieren. Über alle möglichen Leute machten wir uns lustig, aber diese offene Ansprache bewirkte Respekt und Neugierde , der Kaffee wäre eh gegangen.
Franziska erzählte uns die Geschichte Ihrer Frauwerdung; ich hatte schon einen leichten Bartwuchs bemerkt, der sie nicht zu stören schien. Wir waren völlig verblüfft von diesem vertrauensvollem outing im smalltalk-Stil und mich beeindruckte ihr hartnäckig errungener Weg, der ihr sowohl körperlich, im mitmenschlichem Umfeld und materiell große Opfer abzuverlangen schien. Mit offenen Mündern müssen wir ihr, jung und sexblöd, zugehört haben. Leider habe ich kaum noch Details ihrer Erzählung in Erinnerung, aber diese so sachlich und beharrlich mit ihrer doch weichen-weiblichen Stimme vorgetragene Geschlechtsumwandlungsodyssee vom Mann zur Frau blieb mir lange Zeit präsent obwohl diese meine einzige Unterhaltung mit ihr gewesen war und eine anhaltende Sensibilität für dieses Thema in mir schuf und das Anfang der Achtziger; Chapeau Franziska!
Nun begab es sich jüngst sechsunddreißig Jahre später, Mitte Oktober, dass ich in Hamburg an den Elbbrücken auf die Geburtstagsfeier eines guten Freundes eingeladen war, die ich nicht verpassen wollte, nicht zuletzt wegen der Fähigkeit dieses bunten Katers, immer noch mühelos einen Haufen interessante, ich meine echte Personen aufeinander loszulassen und allein dieses Begegnen schon Eventcharakter besitzt, außerdem wollte ich auch die pseudoberühmte Installation der Toilette von Gudrun Ensslin aus Stammheim in dem Speditionscontainerarrangement begutachten, Waschbecken und Klo ohne Brille aus VA-Stahl, erschütternd authentisch, in dessen Betrachtung man sich voyeurhaft ertappt, überlegend, ob man dies Klo benutzen dürfe, und sich dann, auf eine konstruiert-intime Solidarität berufend, sakrosankt erleichtert.
Es erschien kurz nach meinem Sonnenuntergang eine kleine, wohl betagte Person mit einem leicht exotischem touch, fein lächelnd, in Begleitung einer mir sympathisch-bekannten Frau aus dem Karoviertel und wir smalltalkten unterhaltsam, ich aufs nervöseste, denn es gab noch so viel zu erleben, zu konsumieren und zu tanzen. Dennoch machte die kleine Person einen so bleibenden Eindruck auf mich, dass ich, bestimmt eine gute Stunde später, von meinem löchrigen Gedächtnis, das wie ein Jahrmarktskarussell an der richtigen Stelle anzuhalten schien, gestoßen wurde, zu dieser Person zurückzukehren, sie etwas verlegen fragend, ob sie, in den frühen achtziger Jahren in Neumünster gewesen sei. Nickend wurde sie von mir schon halb umarmt, ich drückte nur noch das Wort Postkeller? heraus, sie staunte, nickte, ich staunte noch mehr und freute mich einfach riesig, dass ich zu allem oberflächlichem Partyglück sie, Franziska, wiederentdeckt hatte. Nach der Aufklärung meinerseits lachten wir und umarmten uns, zugegeben, ich eher sie, aber ich vernahm ihre Freude darüber eindeutig und freute mich darüber noch mehr, etwa wie vierzehnjährig. Wir tanzten etwas gemeinsam zu guten beats, ich war geflashed. Später sah ich sie dann an der Tanzfläche auf einer Bank liegen. Besorgt stellte ich fest, dass sie sich, erstaunlich zufrieden Auskunft gebend, ausruhte, ja schlafen wollte, und so ließen wir ihr die von ihr gewählte Ruhe. Ich erfuhr von der sie begleitenden Bekannten, dass Franziska zur Zeit obdachlos sei, schon seit Jahren ihr Wohnen erstaunlich würdig improvisierte, aber nun habe es einen Engpass gegeben, auch in der Hafenstraße habe man ihr, obwohl sie dort aus den Anfängen der Hausbesetzungen einen Namen hatte, nicht weiter Obdach gewähren können oder wollen, genaue Informationen habe ich darüber aber nicht erhalten und so soll dies kein Vorwurf beinhalten.
Nach einigem Hin und Her soll sie im Schröderstift bei einem alten Freund aus der Szene untergekommen sein, der das Herz an der richtigen Stelle hatte, ich vermute ganz stark : links, und Franziska auf ihrem letzten Weg ein würdiges Dach über dem Kopf, ja und Gerüchten zu Folge auch eine Badewanne bieten konnte, in der sie meinen Informationen zu Folge überraschend aber friedlich am 5.September starb.
Da Franziska an vielen Orten der linken Szene im weitesten Sinne bekannt war, gab es am 8.Oktober dann in der Jupi-bar im Gängeviertel eine Gedenkveranstaltung mit etwas Kuchen und Getränken, sehr nett und offen gehalten. Den dort ausgestellten Flyer hänge ich Euch an, Ihr könnt ihm weitere interessante Informationen über Franziska entnehmen.
Mit diesem Text möchte ich dazu beitragen, dass sich auch im digitalen Raum an Franziska erinnert werden kann. Come over Franziska, resting in peace, freedom & love !
P.S. : Wenn jemand diesen Beitrag durch Informationen ergänzen oder korrigieren möchte, bin ich gern bereit, dieses hier im blog zu veröffentlichen.
Man findet in der freiheit immer etwas, über das es sich zu schimpfen lohnt. schimpfen geht immer. besonders im osten der republik. aber hier auch, es gibt so viele obszöne reiche, die ihr geld für scheisse ausgeben und besonders beschissen ist dann, dass sie dabei noch geizig sind. als ob sie den grössten Haufen Scheisse, meinetwegen einen besonders eklig unnütz grossen hochglanzbenzinvernichter auf rädern für den betrag eines gebrauchtwagens haben wollten, als ahnten sie schon, dass der gegenwert Ihrer investition nur ein heisser furz sei. dabei inflationieren sie die werte aller glieder der kompletten produktionskette durch herabwürdigung des preises, feilschen bis dem lohn-und provisionsabhängigem verkäufer der arsch auf grundeis geht.
Etwas spät, aber noch am 8. Mai, der ein Feiertag anlässlich der Befreiung der deutschen Vernichtungslager durch die Alliierten sein sollte, poste ich 3 Bilder vom Vernichtungslager Neuengamme, an dem meine Frau und ich im Gedenken an die Opfer der unvorstellbaren Greueltaten unserer nationalsozialistischen Großeltern letztes Wochenende Blumen niederlegten. Die Überlebende und Zeitzeugin Esther Bejarano hatte dazu aufgerufen und gebeten, ihre Petition für einen deutschen Feiertag am 8. Mai zu unterschreiben:
- oder: vor Weihnachten rechtzeitig den Liebestermin(BILD) stornieren - Meine Gattin und ich haben genügend Kinder, dass wir uns Weihnachten selbst genug wären. Aus Sicht meiner Verwandten mutmaßlich zu viele, nämlich sechs, meistens aber eher nur fünf, um uns einladen zu wollen können.
„Nein nein“ rufen Vater und Bruder, „Doch doch“, rufe ich zurück.
Obwohl ich dazu anmerken möchte, dass es ihnen nach meiner Kenntnis nicht an Mitteln mangelte, uns einzuladen. Eher wäre nach meinem Dafürhalten die Bequemlichkeit hierfür verantwortlich, eine der Wohlstandsverwahrlosung vorgeordnete bürgerliche Disziplin, die doch in so manch angekommenen Kreisen die Liebe bzw. die Mitmenschlichkeit als protestantisch-soziologischen Imperativ abgelöst hat.
Das traditionelle, auf meinen Wunsch nach der Idee meiner Frau auf den vierten Advent vorverlegte weihnachtliche Treffen mit meinem Vater, seiner Frau und meinem Bruder nebst Lebensgefährtin und Töchterchen plus uns reduzierte fünf Personen, da sich unser Ältester in Köln von solchen wenig er- und einträglichen Verpflichtungen freizuhalten weiß, wobei ich das „frei“ betonen möchte, findet, hart erkommuniziert, bei meinem Vater statt, denn wir haben schon genug an den Geburtstagen aufzutischen, was wir dann auch gern und reichlich vier bis sechs Mal im Jahr tun.
Für unvermeidbare Gastgeberrituale haben mein Vater, als ehemaliger selbständiger Küchenfachverkäufer und seine H., Küchenspezialistin und Haushaltungsdrachen vorderster Couleur, einen besonders kleinen 2-Personenbackofen in ihrer Siematic-Einbauküche, damit nichts zu aufwendig großes, z.B. ein Braten, Einzug in das Speiseangebot bei verpflichtenden Einladungen halten kann.
So antwortet man auf Nachfrage bei seltenster Gelegenheit im Hause meines Vaters zur Geschmacklichkeit des am Tisch raren Roastbeefs natürlich und höflichst beteuernd mit „gutgut“, worauf mein Vater dann erwidert, das habe H. bei Penny gekauft, natürlich fertig zubereitet und vorgeschnitten, als „Delikatess“- Sortierung im Sondersortiment, „Is´doch doll, ODER?“. Gottseidank gab es bei Penny wohl noch keine Delikatessfertigbratkartoffeln, obwohl dann wenigstens etwas mehr davon dagewesen wären. Aber, wie mein Vater seit Jahrzehnten jährlich drei bis vier Mal, so sicher wie das Amen in der Kirche , grinsend zu sagen pflegt „Esst ruhig, im Keller ist noch mehr !“. Mit diesem mittlerer Weile zu oft bei uns als running-gag gebrauchtem Zitat provozieren meine Kinder bei mir gern Ausschlag, Ekel und schamhaft unterdrückten Ärger und stellen meine Toleranz auf eine harte Probe, denn mit diesem in unserem Haushalt einzigen Tabu-Satz, laut meinem kellerlosen Vater ein familienhistorischer Ausspruch meines gleichfalls kellerlosen Großvaters mütterlicherseits(den ich aber nie aus dessem Mund vernommen hatte), pflegt mein Vater den deutlichen Mangel an Quantität, der symbolisch für geizhaft mangelnde deutsche Gastgeberqualitäten steht, in seinem Haushalt gemeinsam mit der dazugehörigen, im Zweifel schuldigen Hölleisengretl zu übertünchen, bevor´s im weichen Wessie-Patriarchat alles hübsch mit Kunstseide tapeziert wird.
So sind denn die kulinarischen Erwartungen bei Einladungen meines Vaters recht klein gehalten, wenn es zu einer Einladung in den väterlichen Haushalt geht. Wenigstens bekommt man 2 Sorten Tee aus Puppentassen, wobei auch hier die Dürftigkeit die bemühte Vornehmheit penetriert, sollte man sich zum Beispiel entschließen wollen, die Sorte zu wechseln.
(Fortsetzung folgt...)
sorry for breaking the news....
Auch meinem Bruder T. waren aufgrund solcherlei familiärer Psychorituale in der Vergangenheit schon jedwede väterlich-familiäre Angelegenheiten ein Gräuel. Vielleicht auch etwas aus jenen komplexhaft-historischen Gründen dauerte es etwas länger, bis aus seiner dauerhaften Beziehung jüngst vor etwas mehr als einer Dekade ein entzückendes Töchterchen hervorging, das nun auf der Familienzusammenkunft als jüngstes Mitglied naturgemäß die meiste Aufmerksamkeit auf sich zieht, was die ältere Generation in unsere Familie schon immer gestört hat, mit meiner Oma väterlicherseits angefangen. Denn diese Aufmerksamkeit vermissen sie um so mehr, je kindischer sie sich selbst benehmen. Derlei tradiertem Muster zufolge prognostiziere ich mir heute schon für betagte Zeiten eine Prügelei mit meinen Enkelkindern. Nun wird gewitzelt, was das Zeug hält und man hüte sich, in Gegenwart meines Vaters einen konventionellen Witz erzählen zu wollen. Von seiner Seite erschallen hundertachtundfünfzig Witze am Stück zurück. Eine Parade altbekannter, allzu alter, harmloser, oft auch dümmlicher Witze auf Sportvereinsniveau, allerdings nie chauvinistisch und absolut jugendfrei. Interessanter Weise auch nie antisemitisch, wie mir viele widerliche Witze von früheren Schulhöfen haarsträubend, „bis zur Vergasung“, wie ich die Hölleisengretl zu einem anderem Thema einmal sagen hörte, bekannt waren. Nein, die seit den fünfziger Jahren ewig wiederkehrenden Witze meines Vaters werden mindestens von mir mit einem starren, verzagten, höflichen Lachlächeln begleitet, in der Hoffnung, man habe das Ende der Witzekette bald hochnotpeinlichst erreicht. Ich stelle mir selbst erklärend dabei vor, dass diese harmlose Humortapete in den fünfziger bis siebziger Jahren die Funktion hatte, dunkelste Kapitel des faschistischen Dritten Reiches, ganz unabhängig von persönlichen Tatbeteiligungen, zu überdecken und sich dieses Überlebensmuster erhalten hat, da sich immer neue, wenn auch ungleich kleinere dunkle Kapitel, z.B. über die eigene Familiengeschichte ergeben, die es mit der ewigen kleinbürgerlichen Rauhfaser in Nebenräumen überzutapezieren gilt, sage aber nichts dazu, lache ein Wenig.
(Fortsetzung folgt sehr wahrscheinlich, bei mehr als einem like, höhöh)
mein kampf, denke ich beim lesen der ersten seiten von ror wolfs fortsetzung des berichts, mein kampf, das ist es, das ist der ultimative,um diese abgegriffene worthülse für diesen arbeitstitel meines debüts in spe zu benutzen, begriff, mein kampf, das ist meine endlösung, wie meine arbeitskollegInnen sagen könnten, sich durch ihre gnade der späten und dadurch möglicherweise sauerstoffärmeren geburt begrifflich schadlos haltend. mein kampf auch vor allen dingen mit dem kampf,mit dem kampf, nicht kämpfen zu müssen, nicht kämpfen zu wollen, wissend, dass kämpfen nur unnötig sauerststoff verbraucht, energie vor allen dingen, die es für WAS auch immer..., da ist es,denke ich- wenn man DAS nicht weiss, WOFÜR(WAS), dann kann man nur kämpfen, hat die tür nicht gefunden, die vom man zum ich führt, zur identität und zum bewusstsein seines zieles, glücklich zu werden. der kampf mit dem alltag beherrscht vor dem kampf mit dem mampf die szene. mein mampf. die gewalttätigkeit im haushalt vor allen dingen, beim kochen, beim sogennannten zurichten der speisen, beim hinrichten des essens, beim zerstückeln des geschirrs, beim abnutzen des geschirrspülers zuletzt, die ich bereue, wenn ich nicht mit den speisen zufrieden bin. der kampf, wenn etwas nicht hundertprozentig gelingt, beim essen; vor der familie sagen zu müssen, dies oder jenes sei nicht ganz gelungen, um mich beruhigen zu lassen, das sei trotzdem gut oder nicht aufgefallen und ich insistiere, dringe in triviale feinheiten der zubereitung vor um meinen einwand alibihaft zu begründen, der rosenkohl sei etwas zu weich, schade, und ich hatte eben noch geguckt, da sei er noch zu fest gewesen, eine abgelenkte minute später sei er zu weich geworden- die frikadellen beinhalteten dieses mal mehr brot, wissend, ja innerlich propagierend, dass es eigentlich nur um das korrekte, qualitative sattwerden geht - auch immer ein kampf mit den massen des nahrungsmittelüberangebotes, so wie es für viele menschen, ja wohl für die mehrheit der menschheit ein täglicher existentieller kampf mit dem mangel bedeutet,nicht satt werden zu können und es für uns aus rein solidarischen gründen und aus keinem anderem grunde nötig ist, dem LUXUS im alltag mehr zu entsagen. wohlgemerkt im alltag, der sich in unseren sozialen breiten auf ca. 4 tage der woche beschränkt, wenn man wochenenden und bürgerliche urlaubstage zusammen addiert. ich bekomme dann am tisch in 2 von 3 fällen das richtige zu hören, ein LOB oder eine BESCHWICHTIGUNG meiner einwände das essen betreffend. das beruhigt mein kindliches gemüt ungemein und ich ärgere mich in der sofortigen reflexion, dass diese beschwichtigung, die ja auch eine beschwichtigung des kampfes mit mir selbst, mit dem kind in mir ist, nötig sei bzw. nicht nötig wäre, wenn die reflexion eine papierbreite vorher stattfinden würde, sie würde vor meiner bewusstseinsebene durch die permeable bewusstseinsmembran hindurchdiffundieren können, ohne kämpfen zu müssen. dabei kämpft die reflexion aber, und zwar andauernd mit mir und sich selbst. die reflexion verselbständigt sich nachhaltig, gleich einer philosophie, die gleich dem wittgensteinschen tractatischem diktum ohne bodenberührung hamsterradartig rotiert, sich selber spiegelnd und wie don quixote gegen windmühlen ankämpfend, die sie braucht, um ihre existenz, ja mehr noch, ihre funktion zu legitimieren. dieser text ist einer ihrer kleinen versuche, sich daraus zu befreien. die reflexion bemerkt ihre nachhaltigkeit und stellt dies als ein konservatives merkmal dar, (im widerspruch zu einer angeblich heilsamen nachhaltigkeit, die produktbezogen wiederrum von gutgläubigen menschen generell als heilmittel der freien marktwirtschaft gehalten wird. es geht dort zuerst um die wertschätzung des sogennannten produktes, also des inhaltes, um sekundär und möglichst unmittelbar eine wertschöpfung zu kreieren, die schon den clandestinen kampf mit der verwandlung des inhaltes in eine form des geldes offenbart und gleichzeitig eine immaterialisierung und idealisierung darstellt(da geld ein gott ist), die der nachhaltigkeit widerspricht, wenn sich nicht eine rückverwandlung anschliesst. eine nachhaltigkeit ohne doppelte verwandlung ist also ein trugschluss, ein paradox, denn wenn sich etwas verwandelt, ist es ja im eigenen sinne nicht nachhaltig. die nachhaltigkeit ist ein trügerischer bürgerlicher begriff gleich eines trojanischen pferdes, das als geschenk der handcrafted world in die stadt geschoben wird - ein nachhaltiger obszöner luxus,klassenkampf von oben durchgereicht, gleich den vielfach bei ebay angebotenen paaren von gebrauchten schuhen eines edelversandhauses, die gebraucht noch hundertfünzig bis dreihundert- oder mehr- euro kosten sollen. nicht mal aus ´m kirchenladen für fünf euro würde ich die mitnehmen. ein offizieller grund, dem ich auch zuweilen korrumpiert erliege, ist, sich langlebige produkte anzueignen, die nicht so schnell kaputtgehen. man braucht nicht so häufig etwas neues zu kaufen. das reichte als grund völlig aus. eine frage der perspektive? tantra,bedingungsloses akzeptieren. es ginge also darum, sich der verwandlung nicht in den weg zu stellen, NICHT zu kämpfen, sich ihr zu überlassen, da eine verwandlung ein natürlicher prozess ist, der ständig überall stattfindet, dessen omnipotenz von den neidvollen konservativen kopiert, also konserviert wird und dessen versuch naturgemäss ständig scheitert, gleich einer rotierenden wasserwelle, die alle bürgerlichen protagonisten mit hinab reisst, nach oben schleudert, kurz luft holen lässt und die dann wieder abtauchen müssen. schwimmen können wird so zu einer bedingung der freiheit. schwimmen können in der flut der post, die einen in der bürgerlichkeit überflutet und ständig mit neuen aufgaben versorgt, stets das damenkloschwert bereithaltend, um dir, pars pro toto den garaus zu machen.
konservierter abfall, zum 2D-recycling durch konservative kräfte freigegeben
Die Polizei versucht, das Fusion-Festival zu sabotieren...,